Verbreitete Fehler nach Sportverletzungen

Ob Amateur oder Profi, jeder Sportler ist dem Risiko von Verletzungen ausgesetzt. Wie schnell und gut sie verheilen, hängt entscheidend vom eigenen Verhalten ab.

Das Fußballspiel, Deutschlands Volkssport Nummer eins, ist für den Bewegungsapparat sehr herausfordernd. Mit seinen abrupten Richtungswechseln und dem ruppigen Körperkontakt birgt es ein beträchtliches Verletzungsrisiko, das sich in den Statistiken der Versicherer widerspiegelt: Ein Drittel der von ihnen registrierten Sportunfälle ereignet sich beim Fußball, gefolgt von Skifahren, weiteren Ballsportarten und Reiten. Zu Verletzungen kann es indes natürlich auch beim Joggen oder im Fitnessstudio kommen. Auf welchem Niveau Sport getrieben wird, spielt dabei keine Rolle.

Um die Regenerations- und Ausfallzeit möglichst kurz zu halten und die Heilung zu befördern, sollten Betroffene, pointiert gesagt, zunächst wenig Geduld zeigen und dann viel. Denn dies sind die beiden Fallen, in die sie tappen können:

1. Zu lange mit der Behandlung warten
„Wird schon wieder“, Zähne zusammenbeißen und weiter: In diesem Geist tendieren viele Sportler dazu, Schmerzen zu ignorieren und auf deren spontanes Verschwinden zu hoffen. Das kann sich jedoch rächen: „Wer eine Sportverletzung verschleppt und erst nach Tagen in einer Orthopädiepraxis vorstellig wird, riskiert Folgeschädigungen und Chronifizierungen“, warnt der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung. Der Mediziner empfiehlt, bei Symptomen wie stechendem Schmerz, Blutergüssen, deutlichen Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen innerhalb von 48 Stunden ärztlichen Rat einzuholen.

2. Zu früher Wiedereinstieg
Der Schmerz ist, zumindest weitgehend, verschwunden, die Sportpause drückt aufs Gemüt, die Vereinskameraden drängen: Verlockend ist es daher für zahlreiche Sportler, wieder ins Training einzusteigen, sobald es möglich ist. Doch auch dabei besteht ein hohes Risiko, dass aus dem akuten Leiden ein chronisches wird. Die Wiederaufnahme des Sports sollte erst noch vollständiger Ausheilung erfolgen und die Belastung langsam graduell gesteigert werden. Durch einen solchen belastungsfähigkeitsangepassten Wiedereinstieg wird die Wahrscheinlichkeit wesentlich erhöht, dass die Leistungskraft langfristig erhalten bleibt.