Fußballer und Skifahrer leben gefährlich

Rund ein Drittel aller Sportunfälle ereignet sich beim Fußball. Die häufigste Folge sind Bänder- oder Muskelverletzungen, aber auch zu Knochenbrüchen kommt es oft. Prävention sollte daher großgeschrieben werden.

Bei der derzeit laufenden Fußball-Europameisterschaft lässt sich, wann immer sich ein gefoulter oder durch eine Eigenbewegung verletzter Spieler auf dem Boden wälzt, eindringlich nachvollziehen, wie schmerzhaft diese Sportart sein kann. Das weiß auch praktisch jeder, der mal eine Zeitlang selbst Fußball gespielt hat. In Deutschland sind das aktuell immerhin rund 7,4 Millionen Personen – und das umfasst nur die in den 24.000 Sportvereinen registrierten, hinzu kommen mutmaßlich weitere Millionen Freizeitkicker.

So ist es nicht verwunderlich, dass Fußball ausweislich der neuesten Unfallversicherungsstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die unfallträchtigste Sportart hierzulande ist. 33,5 Prozent der versicherten Sportunfälle entfallen auf den Volkssport Nummer eins. Auf Rang zwei folgt der Skisport mit einem Anteil von 20,1 Prozent. Die Gesamtzahl der Skifahrer ist schwierig zu schätzen, da der Organisationsgrad in Vereinen geringer ist; der Deutsche Skiverband geht von über sieben Millionen Alpin-Skifahrern aus. In Rechnung zu stellen wäre hier allerdings, dass Wintersport von den meisten Menschen nur an einigen Tagen im Jahr ausgeübt wird. Welche Sportart auch immer die gefährlichere ist, fest steht: Sowohl Fußballspielen als auch Skifahren sind mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden.

Muskelaufbau und -training sowie Aufwärmen verringern das Risiko
Fast jede zweite Verletzung beim Fußball (46,3 Prozent) betrifft Bänder oder Muskeln: Zerrungen, Verrenkungen, Zerreißungen, Muskel- oder Bänderrisse. 29,1 Prozent der den Versicherern gemeldeten Fußballunfälle führten zu Knochenbrüchen. Verstauchungen, Quetschungen, Prellungen etc. machen lediglich 3,9 Prozent aus, sicherlich weil sie nur selten als Sportunfälle gemeldet werden.

Ein gewisses Verletzungsrisiko lässt sich beim Fußball wie beim Skifahren nicht ausschließen, das liegt in der Natur der Sache, sprich: der Bewegungsabläufe. Man kann indes dafür sorgen, dass die heiklen Bewegungen und Belastungen seltener zu gravierenden Verletzungen führen. „Der Schlüssel zur Verletzungsprävention liegt vor allem in einer Muskulaturstärkung der bei der jeweiligen Sportart besonders beanspruchten Körperbereiche“, erklärt der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg. „Für Fußballer beispielsweise gibt es eine Vielzahl von Trainings- und Aufwärmprogrammen, die gezielt die relevanten Muskelgruppen ansprechen und/oder Gleichgewicht, Plyometrie, Ganzkörperstabilisation, Beweglichkeit, Sprungkraft und Sensomotorik schulen.“

Wichtig ist es, dem Körper keine Überlastungen zuzumuten, wozu viele Freizeitsportler neigen. Ohne vorbereitendes Training und gründliches Aufwärmen sollte niemand den Fußballplatz oder die Skipiste betreten.