Handschmerzen? Daran kann’s liegen

Eingeklemmter Nerv, „Schnappfinger“, (Sehnenscheiden-)Entzündung, Arthrose – die möglichen Ursachen für Schmerzen in den Händen sind vielfältig. Dies sind die verbreitetsten.

Schmerzen in den Händen treten gemeinhin erst im höheren Alter auf. Seit einigen Jahren indes zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Auch immer mehr jüngere Menschen sind von Fingerarthrose oder dem sogenannten „Mausarm“ (RSI – Repetitive Strain Injury) betroffen. Als Auslöser werden extensive Smartphone-Nutzung und ausgiebiges Computerspielen vermutet, doch auch Bürotätigkeiten, bei denen stundenlang ein Cursor hin- und herbewegt werden muss, können RSI triggern. Bemerkbar macht sich die Erkrankung durch Empfindungsstörungen in den Handgelenken und durch kribbelnde oder schmerzende Finger.

„Worin genau die Ursache für Schmerzen in den Händen liegt, kann meist nur eine fachärztliche Diagnose klären“, betont der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung. „Sollten solche Schmerzen nicht nach einigen Tagen verschwinden, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten, denn viele infrage kommende Erkrankungen lassen sich nur in frühen Stadien gut behandeln und noch auskurieren.“

Am häufigsten sind diese Diagnosen:

  • eingeklemmter Nerv (Karpaltunnelsyndrom) – der Karpaltunnel, durch den der Nerv am Handwurzelknochen läuft, lässt nicht viel Raum
  • „Schnappfinger“ – eine Fingersehne ist verdickt und gleitet nicht mehr geschmeidig, sondern ruck- bzw. schnappartig
  • (Sehnenscheiden-)Entzündung – eine Entzündung begleitet oft eine Arthrose, kann aber auch infolge von Überstrapazierung etwa durch PC-Arbeit als Sehnenscheidenentzündung auftreten
  • Arthrose – der chronische Gelenkverschleiß kann auch die Hand- und Fingergelenke betreffen und deren Beweglichkeit zunehmend einschränken

Die Behandlung hängt ebenso wie die Präventions- und Selbsthilfemöglichkeiten aufseiten der Patienten von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. So ist etwa bei einer Entzündung eher Schonung zu empfehlen, bei einer Arthrose hingegen Krankengymnastik zur Beweglichkeitserhaltung. Es versteht sich, dass einseitige Beanspruchungen über mehrere Stunden hinweg sich ungünstig auswirken können, daher sollten möglichst oft Unterbrechungen und Ruhephasen gesucht werden. Immer hilfreich, auch für Handgesundheit: eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen.