Beim Schneeräumen kommt es auf Haltung und Fitness an

Die fürs Schneeschippen erforderliche, ungewohnte Belastung führt bei vielen Menschen zu Rückenschmerzen. Zu deren Vermeidung haben Orthopäden und Unfallchirurgen Empfehlungen parat.

Insbesondere in Süddeutschland hat dieser Winter den Menschen bereits nennenswerte Schneemassen beschert, die von den Wegen entfernt werden mussten. Auch wenn die Temperaturen zum Jahreswechsel einstweilen keinen weiteren Schneefall erwarten lassen, dürfte es bis zum Frühlingsanfang noch einige Tage geben, an denen es schneit und die Schaufel zum Einsatz kommen muss. Erfahrungsgemäß liegt darin ein Risiko: Die Bewegungsabläufe und die Beanspruchung beim Schneeschippen sind für die meisten Menschen ungewohnt, Schmerzen oder Verletzungen die häufige Folge. Neben allgemeinen „Kreuzschmerzen“ reicht das Spektrum von Hexenschuss über Zerrungen bis hin zu blockierten Wirbeln.

„Wer unangenehme Folgewirkungen des Schneeschaufelns verhindern möchte, sollte zuallererst die Rumpf- und Rückenmuskulatur durch regelmäßiges Training fit halten – darin liegt der Schlüssel für langfristige Beschwerde- und Schmerzfreiheit bei jedweder Belastung“, betont der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung.

Darüber hinaus gibt es einige Vorsichtsmaßregeln, die sich beim Schneeschippen empfehlen, damit der körperliche Einsatz nicht auf Kosten der Rückengesundheit geht, sondern diese vielmehr stärkt:

  • In der Ruhe liegt die Kraft: Hektische Bewegungen sollten vermieden werden.
  • Nach Möglichkeit sollte der Schnee weggeschoben werden, statt ihn hochzuheben.
  • Wenn die volle Schaufel hochgehoben werden muss, auf geraden Rücken achten und eher die Knie beugen.
  • Die Rückenmuskulatur sollte von temperaturgemäßer Kleidung gewärmt und nicht, sobald man zu schwitzen anfängt, der Kälte ausgesetzt werden.
  • Eine möglichst leichte, ergonomisch optimierte Schaufel vermindert die Belastung für den Rücken.

Wer bereits unter chronischen Rückenbeschwerden leidet oder kürzlich einen operativen Eingriff an der Wirbelsäule hatte, sollte vor dem Griff zur Schneeschaufel Rücksprache mit einem Orthopäden halten. Andernfalls droht eine potenziell irreversible Verschlimmerung des Leidens. Eine akkurate Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens ist daher ebenfalls zentral für beschwerdefreies Schneeschippen.