Der Volkskrankheit Osteoporose wirksam vorbeugen
Osteoporose schwächt die Knochen, die in späteren Erkrankungsstadien schon unter geringer Belastung brechen können. Auch wenn die Hauptrisikofaktoren nicht beeinflussbar sind, können gefährdete Menschen Prävention betreiben.
Schätzungen gehen von rund sechs Millionen Osteoporose-Betroffenen in Deutschland aus, zuzüglich einer möglicherweise hohen Dunkelziffer. Vor allem im Alter tritt die Erkrankung auf, unter der Frauen zudem deutlich häufiger leiden als Männer: Etwa jede dritte weist ab dem sechsten Lebensjahrzehnt Osteoporose-Symptome auf, wogegen nur rund jeder zehnte Mann betroffen ist. Keine andere Skeletterkrankung ist derart verbreitet.
Im Zuge der Osteoporose nimmt die Knochendichte ab, die Knochen verlieren also an Substanz und büßen so auch an Tragfähigkeit ein – und zwar schneller als natürlicherweise vorgesehen. Dass die Knochenmasse nur bis etwa zum 30. Lebensjahr auf- und anschließend abgebaut wird, ist normaler Teil des Alterungsprozesses. Kritisch wird es, wenn der Abbau beschleunigt verläuft und die Knochen ihre Aufgabe irgendwann nicht mehr erfüllen können.
„Über lange Jahre bemerken die Patienten in der Regel nichts von ihrem Leiden; man spricht dann von einer klinischen Osteoporose, die sich nur via Knochendichtemessung diagnostizieren lässt. Bei fortschreitender Erkrankung kann es schließlich zu Knochenbrüchen auch bei geringfügigen Belastungen kommen, dann ist das Stadium der manifesten Osteoporose erreicht“, erläutert der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung, der in Berlin-Kreuzberg praktiziert. Im Extremfall sind die Knochen sogar nicht mehr in der Lage, das Gewicht des Körpers zu tragen, und brechen ohne äußeres Trauma.
Viel Bewegung und gesunde Ernährungsweise können helfen
Gegen das Alter als Osteoporose-Hauptrisikofaktor lässt sich bekanntlich nichts ausrichten, ebenso wenig wie gegen eine genetische Vorbelastung, die auch eine Rolle spielen kann. Doch dessen ungeachtet ist eine wirksame Osteoporose-Vorbeugung möglich.
Die Knochen sind in der zweiten Lebenshälfte nicht dazu verdammt, stetig an Substanz abzunehmen. Vielmehr passen sie sich ihrer Beanspruchung in gewissem Maße an. Daraus folgt: Körperliche Inaktivität beschleunigt den Knochenabbau, Bewegung wirkt ihm entgegen. Die Knochen profitieren also von regelmäßigem Sport, als welcher auch spezielles Kraft- bzw. Wirbelsäulentraining infrage kommt. Daneben brauchen die Knochen Kalzium und Vitamin D (Sonnenlicht!), um ihre Stabilität erhalten zu können. Eiweiß sollte dagegen nur in Maßen konsumiert werden, was umso mehr für Alkohol, Tabak und Kaffee gilt, denn diese Genussmittel können Osteoporose begünstigen. Überdies kann die Knochenerkrankung auch von anderen (Grund-)Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, manchen Krebsleiden oder chronischen Entzündungen hervorgerufen bzw. verschlimmert werden (sogenannte sekundäre Osteoporose). Deren Therapie sollte daher konsequent angegangen werden, um den Skelettapparat zu schützen. Mehr erfahren Sie bei Ihrem Orthopäden.