Schlafprobleme und Rückenschmerzen gehen oft Hand in Hand

Eine neue Studie belegt einen deutlichen Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf einer- und Muskelverspannungen und Rückenschmerzen andererseits.

Bereits im letzten Jahr warnte die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) vor einem unerfreulichen Trend: Schlafstörungen nehmen in unserer Gesellschaft stetig zu. Wie eine DAK-Umfrage erbrachte, leiden mit Stand 2017 rund zwei Drittel mehr Erwerbstätige zwischen 35 und 65 Jahren unter Schlafstörungen als noch 2010. Etwa die Hälfte fühlt sich bei der Arbeit müde.

Eine Folgewirkung ist der Sekundenschlaf am Steuer, der häufiger zu tödlichen Unfällen führt als Alkoholkonsum. Eine weitere hat nun die Techniker Krankenkasse in einer Umfrage dingfest gemacht: „Je schlechter die Erwachsenen in Deutschland schlafen, desto mehr sind sie von Muskelverspannungen und Rückenschmerzen, von Kopfschmerzen und Magenbeschwerden betroffen“, fasst der Studientext zusammen.

Probleme mit Rücken und Muskulatur führen die Liste der Beschwerden an, die die Befragten mit schlechtem Schlaf assoziieren. 38 Prozent sehen bzw. spüren diesen Zusammenhang, bei den sogenannten Flex-Beschäftigten (mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder Schichtdienst) sogar 42 Prozent.

Eine weitere Erkenntnis: Frauen haben häufiger Schlafprobleme als Männer. Die Studie deutet an, dass sie mehr dazu neigen, die Sorgen des Tages mit ins Bett zu nehmen, und dass sie leichter aus dem Schlaf aufschrecken.

Stress als Hauptursache

Die Ursachen für die Schlafprobleme sind vielfältig. Stress gilt als einer der Hauptauslöser, und der nimmt in unserer Leistungsgesellschaft bekanntlich seit Jahren zu. Auch das ausgiebige Starren auf große und kleine Monitore ist laut Schlafforschern nicht hilfreich. Jeder Zehnte nimmt laut der Studie sein Smartphone mit ans oder ins Bett, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar doppelt so viele.

Auch wenn es mit dem Schlafen nicht so gut klappen will, kann man Rückenschmerzen dennoch vorbeugen: „Am wichtigsten ist eine Stärkung der Muskulatur. Dazu sollte man sich moderat oder – bei entsprechender Fitness – sportlich in Bewegung bringen. Wer im Sitzen arbeitet, sollte zwischendurch möglichst häufig körperlich aktiv werden und immer wieder die Position wechseln“, erklärt der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung aus Berlin-Kreuzberg. „Hat man sehr starke oder länger andauernde Schmerzen, ist ein Besuch beim Facharzt angeraten.“