So tut Gartenarbeit dem Rücken gut
Die Gartensaison beginnt, nach Monaten auf der Couch belasten Millionen Hobbygärtner ihren Körper wieder auf vielfältige Weise. Damit das segensreich auf die Rückengesundheit wirkt, sollten einige Tipps beherzigt werden.
Dass Bewegung die Rückenmuskulatur stärkt und damit Beschwerden vorbeugt, gilt auch und gerade für die Gartenarbeit. „Die verschiedenartigen Belastungen beim Gärtnern sind potenziell ein gesundes Training für diverse Muskelgruppen“, betont der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung. „Die Körperhaltung kann sich verbessern, die Gelenke werden beweglich gehalten. Zudem wird durch das Sonnenlicht Vitamin D produziert, das auch den Knochen zugutekommt und Osteoporose vorbeugt.“
Viele der rund 42 Millionen gärtnernden Menschen in Deutschland haben indes die Wintermonate eher bewegungsarm verbracht. Wenn sie nun zum Start der Saison wieder voll in die Gartenarbeit einsteigen, können die untrainierten Muskeln und Gelenke schnell überlastet werden. Ratsam ist es daher, den Körper zunächst wieder an schweißtreibende Bewegung zu gewöhnen, bevor man sich mit aller Kraft dem Garten widmet. Dazu eignen sich beispielsweise Spaziergänge oder Radtouren.
Zudem sollte man den eigenen Übereifer am Anfang etwas bremsen, auch wenn es angesichts der vielen „Baustellen“ im nachwinterlichen Garten schwerfällt. Das Überlastungsrisiko sinkt deutlich, wenn man mit kleinen Arbeitseinheiten beginnt und das Pensum nach und nach steigert. Gerade wenn der Rücken nach den ersten Stunden schmerzt, sollte man es eine Zeit lang ruhiger angehen lassen und sich häufige Entspannungsphasen gönnen.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie gibt die folgenden fünf Empfehlungen für eine rückengesundheitsfördernde Gartenarbeit:
- Überfordern Sie sich nicht, sondern gehen Sie es entspannt an und machen Sie viele Pausen.
- Halten Sie beim Heben schwerer Lasten den Rücken gerade und gehen Sie in die Knie.
- Nutzen Sie nach Möglichkeit Hilfsmittel wie Sackkarre oder Rollwagen, um schwere Lasten zu bewegen.
- Teilen Sie Lasten in kleine Einheiten auf; laufen Sie beispielsweise lieber öfters mit einem kleinen Eimer als weniger mit einem großen.
- Stiele von Gartengeräten sollten so lang sein, dass Sie möglichst gerade stehen können.
Mit der Beherzigung dieser Tipps schaffen Sie eine gesunde Grundlage dafür, dass die Gartenarbeit Ihrem Körper und insbesondere Ihrem Rücken ebenso guttut wie Ihren Pflanzen.