Sportarten, die bei Rückenschmerzen nicht zu empfehlen sind

Wer über Rückenschmerzen klagt, hört meist das Mantra: mehr bewegen! Das geht zwar in die richtige Richtung. Doch nicht jeder Sport stärkt die Rückenmuskulatur auf schonende Weise.

Das Volksleiden „Kreuzschmerzen“ hat seine Hauptursache nicht in krankhaften Entwicklungen, sondern im Lebenswandel: Wir sitzen zu viel und bewegen uns zu wenig. Dadurch erschlafft die Rückenmuskulatur, der Skelettapparat muss mehr tragen, als ihm guttut. Hinzu kommen in vielen Fällen Fehlbelastungen, beispielsweise durch stundenlanges unergonomisches Starren auf einen Bildschirm. „Der erste Ansatzpunkt bei Rückenschmerzen ist daher grundsätzlich: Bewegung. Sofern der Patient nicht bereits sportlich ist und keine auslösenden Erkrankungen erkennbar sind, wird eine Stärkung der Muskulatur in den meisten Fällen zu einer Besserung führen“, erklärt der in Berlin-Kreuzberg praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Michael Jung.

Bewegung ist jedoch nicht gleich Bewegung. Sportarten mit schnellen, abrupten Richtungswechseln können die Wirbelsäule übermäßig belasten und das Leiden verschlimmern. Rückenschmerz-Geplagte sollten daher zunächst auf Fußball, Tennis, Volleyball, Basketball, Squash, Badminton und vergleichbar agile Sportarten verzichten.

Auf ins Schwimmbad, ins Fitnessstudio oder aufs Rad!
Stattdessen empfiehlt sich im ersten Schritt schonenderes Training der Rückenmuskulatur. Dafür eignen sich Schwimmen, Radfahren oder auch Nordic Walking. Rückenschwimmen ist übrigens dem Brustschwimmen vorzuziehen, da man bei diesem zu einem Hohlkreuz neigt. Auch im Fitnessstudio kann man gezielt die Rückenmuskulatur stärken, wozu sich beispielsweise funktionelles Training anbietet. Vor allem die Tiefenmuskulatur sollte fokussiert werden. Daneben lassen sich viele Mini-Fitnesseinheiten in den Alltag einbauen, indem man Wege, auch vertikal, zu Fuß zurücklegt statt mit dem Auto oder dem Aufzug. Und schließlich hilft es, bei der Telearbeit öfters die Position zu ändern, bestenfalls verbunden mit kurzen Bewegungseinheiten.

Wer auf diese Weise wieder zu einer tragfähigeren Rückenmuskulatur gekommen ist, kann auch nach Herzenslust dem Ball hinterherjagen – und dabei noch positive Effekte für den Rücken mitnehmen.